Mittwoch, 9. April 2014

Konstruktion von „Welt“ bei Markus

Teil 5 – Mk 7,32 – 11,1
Mögliche Vorstellung des
Lesers nach Mk 11,1

Im 5. Abschnitt sind vom Leser zunächst Dalmanutha (Mk 8,10) und Cäsarea Philippi (Mk 8,27) zu lokalisieren. Dies ist ihm nur näherungsweise möglich. Jedoch wird er wohl beide Orte in Abhängigkeit von dem ihm bereits bekannten Dorf Bethsaida (Mk 6,45; 8,22) situieren, dass nach Markus zwischen Dalmanutha und Cäsarea Philippi gelegen ist. Das Meer von Galiläa bleibt daher in der Vorstellung des Lesers auf einer Seite offen. Er gelangt nicht zu der Überlegung, dass es sich um ein Binnengewässer handeln könnte, sondern er wird es sich als maritimes Gewässer in Form einer größeren Meeresbucht denken.

Probleme bereitet dem Leser der Weg Jesu nach Jerusalem. Die von Markus vorgegebene Route führt von Kapernaum (Mk 9,33), über Judäa, das Land jenseits des Jordans (Mk 10,1), Jericho (Mk 10,46) sowie Bethfage und Bethanien nach Jerusalem (Mk 11,1). Die Lage des Gebietes „jenseits des Jordans“ ist für den Leser überraschend.

Ursprünglich lag es für den Leser nahe (Mk 1,1-9), sich Judäa und Jerusalem als Nachbarländer von Galiläa vorzustellen und das Land jenseits des Jordans an beide angrenzend. Nun stellt er fest, dass man zunächst das Land „jenseits des Jordans“ passieren muss, um nach Jerusalem zu gelangen. Der Leser muss deshalb seine Vorstellung über die Lage des Gebietes „jenseits des Jordans“ und von Jerusalem wesentlich korrigieren.

Meine Lösung hier ist möglicherweise nicht die eleganteste.

Konstruktion von „Welt“ bei Markus

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