Montag, 13. Juli 2015

Johannes der Täufer und das „Elija-Geheimnis“ II


Mein Eindruck ist, dass das Markusevangelium die Figur von Johannes dem Täufer in drei Punkten in auffälliger Weise „ausschmückt“ und „positioniert“. In allen drei Fällen weist die Figur des Täufers auf Jesus hin, sowohl auf Unterschiede als auch auf Gemeinsamkeiten der beiden. Die literarischen Mittel, die Markus hierzu verwendet, kann man als „Wiederholung“ und „Parallelisierung“ (einschließlich der Unterschiede) bezeichnen.
Passion des Täufers - via vultuschristi.org

Während der von Markus beabsichtigte Sinn des dritten Themenkomplexes, die Parallelisierung der Passion des Täufers und von Jesus, greifbar erscheint, „irritieren“ die ersten beiden Fälle, weil deren Bedeutung auf den ersten Blick eher dunkel und vielleicht gar kurios anmutet.


1) Wenn es im Markusevangelium Mystik (oder zumindest einen starken Symbolismus) gibt, so ist Gegenstand dieser Mystik die Nahrung und Kleidung Jesu´. Offensichtlich ist diese Eigenart in Bezug auf das (nicht nur) beim Abendmahl ausgeteilte Brot und den ausgeschenkten Wein. Bei näherer Betrachtung bemerkt man zugleich, dass auch die Gewänder von Jesus quer durch das Evangelium mit einer starken symbolischen Bedeutung aufgeladen sind.

Bei einem Vergleich des Täufers mit Jesus in Fragen der Nahrung und Kleidung zeigt sich, dass Markus zwischen beiden deutliche Unterschiede gezeichnet hat.

Freitag, 3. Juli 2015

Bibel-Blogs aus aller Welt auf einen Blick


Überall auf der Welt bloggen Professoren und Fachleute, Kirchendiener und Gläubige, Bibelnarren und Amateure, Religionsfreunde und -feinde über die Bibel. 

via blogger
Eine Ausnahmeerscheinung unter all diesen Bloggern ist Peter Kirby. Peter ist so freundlich und stellt seit Jahren im Internet englischsprachiges Material zusammen, dass von allen fleißig genutzt wird. Es gibt praktisch keinen antiken religiösen Text aus Judentum oder Christentum, zu dem er nicht wertvolle Informationen, Übersetzungen und Verständnishilfen gesammelt hat. Wer also selbst etwas über ausgefallene Texte wie die Bücher Henochs, die Himmelfahrt Jesajas, das Nazoräer-Evangelium oder eine Schrift von Philo von Alexandria sucht, ist auf Peters Seiten „early jewish writings“ und „early christian writings“ genau richtig und kann gewiss sein, dass auch Theologie- und Geschichtsprofessoren sich dort gerade aufhalten. Seine Zusammenstellung der wichtigsten modernen Theorien über den „historischen Jesus“ ist ebenfalls stark frequentiert.

In der vergangenen Woche hat Peter Kirby seine neu überarbeitete Seite „Christian Origins - All the Biblioblogs Fit to Link“ ins Internet gestellt, auf der unzählig viele Bibelblogs aus aller Welt eingebunden sind. Veröffentlicht ein hochehrwürdiger Theologie-Professor oder ein kleiner Bibelfreund einen neuen Beitrag auf seinem Blog, erscheint dieser Beitrag als Vorschau auf Peters Seite, sofern er eingebunden ist.

Peter Kirby ist außerdem ein ziemlich netter Kerl. Ihn und andere lernt man am besten in seinem „Biblical Criticism & History Forum“ kennen.